Planungsbeispiele analysieren

Wenn die Zeit knapp wird

- Ein Unterrichtsentwurf für die 10. Klasse -

Sequenzplanung und Kompetenzformulierung

Thema der Sequenz: Worauf kann ich hoffen?
Kompetenzschwerpunkt: Eschatologie -> Hoffnung als zentrale Gestaltungskategorie des demokratischen Gemeinwesen beurteilen

Schwerpunktmäßig auszubildende prozessbezogene Kompetenzen: Was ist Zeit?

Deuten: Vielfältige Vorstellungen und Konstruktionen von Zeit interpretieren

Worauf kann ich hoffen?

Kommunikation und Dialog: Den religiösen Ursprung des Hoffnungsgedankens aufdecken und Ambivalenzen kommunizieren

Beurteilen: Theologische Positionen der christlichen Auferstehungshoffnung beurteilen

Gibt es für unsere Welt noch Hoffnung?

Wahrnehmen und Darstellen: In Utopien und Dystopien die Herausforderungen der Gegenwart wahrnehmen

Gestalten: Sich mit der Gestaltungskategorie Hoffnung im Kontext des demokratischen Gemeinwesens auseinandersetzen

Inhaltliche Schwerpunkte für inhaltsbezogene Kompetenzen

Perspektiven: individuelle Zukunftshoffnungen
Zeit und Endlichkeit im Blickfeld christlicher Theologie
gestaltete Zukunft im Horizont interreligiöser und gesellschaftlicher Vielfalt
zyklisches Zeitverständnis: Koh 1, 2–11; lineares Zeitverständnis: 5. Mose 6,20–25
Chronos: Ps 90,4; Kairos: Mk 1,14;
hoffnungstheologische Texte des Judentums: 5. Mose 26,5–9; des Christentums: Mt 12,40; des Islam: Sure 21:88
das paulinische Auferstehungsbekenntnis: 1. Kor 15,3–5; präsentische Eschatologie: Lk 17,21
das himmlische Jerusalem: Off 21,1–5

Tabellarische Sequenzplanung

Tabellarische Stundenplanung

Thema der Stunde: Wenn die Zeit knapp wird? – A Single Life
Ziele: Die SuS können Vorstellung und Konstruktion von Zeit (Lebenszeit) aus dem Kurzfilm A Single Life wahrnehmen, deuten und in den theologischen Deutungsrahmen des Buches Kohelet (Koh 3, 1–13 Alles hat seine Zeit) einbetten. Darüber hinaus können sie sich ihrer eigenen Zeiterfahrung in der Gestaltung von Leben und Alltag bewusst werden.

Kleine Gruppe, große Wirkung

- Ein Unterrichtsentwurf für die 5. Klasse -

Sequenzplanung und Kompetenzformulierung

Thema der Sequenz: Kleine Gruppe, große Wirkung — Wie entstand die Kirche?
Kompetenzschwerpunkt: Ekklesiologie — Kirche in ihren Anfängen wahrnehmen


Kommentar: Das Konzept der Sequenz greift aus dem Fachlehrplan drei zu entwickelnde inhaltsbezogene Kompetenzen auf. Diese werden in einen didaktisch sinnstiftenden Zusammenhang gebracht. Die entstandene Sequenz wird mit einem eigenen Sequenzthema versehen. In diesem Fall enthält das Sequenzthema die Anforderungssituation für die Rahmung der Sequenz, da von den Schülerinnen und Schülern eine mit Hilfe der fachlichen Inputs eine eigene Antwort auf die Frage gefunden werden muss.

Lernziel der Sequenz:
Die Unterrichtsequenz leistet schwerpunktmäßig einen Beitrag zur Ausbildung der Kompetenzen Deutung und Beurteilung. Übergeordnetes Ziel dieser Sequenz ist die Beantwortung der Sequenzfrage: Wie entstand die Kirche?, indem die Anfänge des Christentums, die Berufungserfahrung und Missionsreise des Paulus sowie die Symbole Wasser, Brot und Wein in einem Lapbook verarbeitet und auf die Sequenzfrage bezogen werden.

Prozessbezogene Kompetenzen: Die Unterrichtsstunde leistet schwerpunktmäßig einen Beitrag zur Ausbildung der Deutungskompetenz.

Deutungskompetenz:
Die SuS identifizieren die religiöse Bedeutung des Wassers in den Bibelstellen und können diese erkären.

Schwerpunktmäßig auszubildende inhaltsbezogene Kompetenz


Kommentar: Die Sequenz sieht eine Dreiteilung vor, die sich an den inhaltsbezogenen Kompetenzen des FLP orientiert und diese in einen stimmigen didaktischen Zusammenhang bringt. Die Einzelstunden erfüllen dann unterschiedliche didaktische Funktionen.

Die Anfänge der Kirche?
WuD: Die Anfänge des Christentums und der Kirche darstellen.

Vom Saulus zum Paulus?
B: Damaskuserlebnis und Missionsreise beurteilen.

Was bedeuten Symbole in der Kirche?
D: Taufe und Abendmahl als zentrale religiöse Ausdrucksformen deuten

Tabellarische Sequenzplanung



Tabellarische Stundenplanung

Thema der Stunde: Die Bedeutung des Wassers bei der Taufe

Lernziel der Stunde: Die SuS gelangen zu einem tieferen, lebensweltlichen Verständnis der Taufe, indem sie alltägliche Funktionen und Bedeutungen von Wasser anhand der Impulse wahrnehmen und darstellen und mit der religiösen Bedeutungsebene in der Taufe deutend verknüpfen, wobei sie die jeweilige Alltagsbedeutung von Wasser mit der entsprechenden Bedeutung des Wasser in der Taufe parallelisieren.


Kommentar: Das Lernziel beschreibt den Lernweg. Jedes Lernziel ist an einen fachlichen Inhalt gebunden und besitz einen Operator. Der verwendete Operator verdeutlicht, an welcher Kompetenz in der Stunde gearbeitet wird. Damit gibt er Hinweise für die Wahl der methodischen Zugänge. Der Operator ist so zu wählen, dass Lehrende und Lernende am Ende der Stunde einschätzen können, ob eine Lernentwicklung stattgefunden hat. Nicht immer kann eine Kompetenz innerhalb einer Stunde oder auch einer Sequenz vollständig entwickelt werden. Aus diesem Grund arbeitet man mit Graduierungen, z.B. „in Ansätzen“, „mit Hilfen“, „Wesentliches“ etc. Dieses wird mit dem Attribut „tieferen“ in diesem Beispiel geleistet. Das Lernziel verdeutlicht, dass der Inhalt mit Hilfe der symboldidaktischen Perspektive didaktisiert wurde.

Schlüsselkompetenz: Die Unterrichtsstunde leistet einen Beitrag zur Ausbildung der Sprachkompetenz, indem die SuS die Symbolik religiöser Sprache identifizieren und fachimmanent kommunizieren.


Kommentar: In jeder Stunde arbeitet man neben den fachlichen Kompetenzen auch an überfachlichen Kompetenzen. Diese sind als Lernziel der Stunde nur dann aufzuführen, wenn sie einen wesentlichen Stellenwert in der Stunde einnehmen. Im Rahmen des Stundenkonzepts ist dieses hier der Fall. Die Stunde dient der weiteren Entwicklung und Ausbildung des Symbolverständnisses der Schülerinnen und Schüler.

Land und Leute zur Zeit Jesu

- Ein Unterrichtsentwurf für die 5. Klasse -

Sequenzplanung und Kompetenzformulierung

Kompetenzschwerpunkt: Christologie und Ethik

Sequenzziel:Die SuS können die alltags- und religionsgeschichtlichen Bedingungen des Lebens Jesu anhand ausgewählter Schwerpunkte darstellen.


Kommentar: Es ist sinnvoll, an diese Sequenz, eine Sequenz anzuschließen, in welcher sich die Schülerinnen und Schüler mit der Botschaft Jesu auseinandersetzen, so wie es der FLP in den Kompetenzbereichen Deutung, Beurteilung und Kommunikation und Dialog vorschlägt. Die Sequenz bereitet den Boden für eine vertiefende Auseinandersetzung.

Schwerpunktmäßig auszubildende inhaltsbezogene Kompetenz: WuD: Jesu Leben im jüdischen Kontext wahrnehmen und darstellen

Anforderungssituation: Es ist Samstagabend, die Familie sitzt beim gemütlichen Abendessen. Die Mutter wirkt etwas angespannt. „Ich muss euch etwas sagen“, setzt sie an und holt einen Reiseprospekt aus der Schublade. Alle am Tisch schauen erstaunt auf. „Ich möchte mit einer Gruppe aus der Gemeinde nach Israel fliegen. Ich möchte so gern erkunden, was es von Jesus noch zu entdecken gibt.“ Alle am Tisch schauen erstaunt auf. Der Vater sagt: „Das ist viel zu gefährlich! Und außerdem: Jesus hatte doch mit den Juden, die damals in Israel gelebt haben, überhaupt nichts zu tun!“ Du möchtest deiner Mutter zur Seite springen und etwas sagen. Doch was könnte das sein?

(formuliert nach: https://www.lehrplanplus.bayern.de/sixcms/media.php/72/RS_ER_6_LB1_Israel_Jesu_Land.pdf; 29.08.2018)


Kommentar: In diesem Fall bildet die Anforderungssituation die Klammer für die Sequenz. Zu Beginn dient sie zur Erfassung der Lernausgangslage, indem die SuS erste Gedanken formulieren. Diese werden am Ende der Sequenz wieder in den Blick genommen. Die Frage kann nun von den Lernenden anhand der behandelten Inhalte beantwortet werden. Damit ist eine Überprüfung der Kompetenzausbildung möglich. Gleichzeitig können die SuS ihre eigenen Lernfortschritte feststellen.

 

Tabellarische Sequenzplanung

Tabellarische Stundenplanung

Religion im Alltag entdecken

- Ein Unterrichtsentwurf für die 6. Klasse

Sequenzplanung und Kompetenzformulierung

Das Religiöse und Göttliche in uns und um uns: eine Spurensuche durch den Alltag

Sequenzplanung

Kompetenzschwerpunkt: Theologie: Biblische Gottesbilder reflektieren und eigenen Fragen an Gott Ausdruck verleihen

Sequenzziel: Die Schülerinnen und Schüler können die alltags- und religionsgeschichtlichen Bedingungen des Lebens Jesu anhand ausgewählter Schwerpunkte darstellen.

Zu entwickelnde prozessgebundene Kompetenzen: Wahrnehmung und Darstellung // Gestaltung

Zu entwickelnde Kompetenzen religiöser Bildung: Die Schülerinnen und Schüler können das Religiöse, Gott als Geheimnis und Unverfügbares, selbstständig anhand von religiös tradierten Geschichten, Symbolen, überlieferten Bauten sowie mit Hilfe selbst gewählter Gesprächspartner wahrnehmen und in einem kriteriengeleiteten „Stadtführer Religion“ gestaltend darstellen.

Materialien: Lehrbuch/ Grundlagen: Hahn,M.; Schulte, A.(Hg.): reliplus 1. Evangelische Religion. Leipzig/ Stuttgart 2013.

Planungsbeispiel: Religion in der offenen Gesellschaft Sachsen-Anhalts, https://www.bildung-lsa.de/files/9416c87542aa9f9c8a5b62d195f5755a/PB_RU_5_10_Religion.pdf; 14.11.2018.

Tabellarische Sequenzplanung

Tabellarische Stundenplanung